Neophyten - gebietsfremde Pflanzen
Neophyten sind Pflanzenarten, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach Europa eingebracht wurden.
Die meisten dieser Arten verschwinden schnell wieder oder fügen sich problemlos in unsere Pflanzenwelt ein.
Einige setzen sich aber auch hartnäckig durch, sie werden invasiv (= wuchernd, eindringend) und bringen folgende Gefahren und Probleme mit sich:
- Invasive Neophyten verdrängen einheimische Pflanzen und damit auch spezialisierte Tierarten, bedrohen dadurch die biologische Vielfalt
- Sie verändern das Landschaftsbild und die Vielfalt von Lebensräumen
- Sie konkurrieren mit Nutzpflanzen
- Sie haben wirtschaftliche und soziale Auswirkungen, z.B. auf die menschliche Gesundheit, Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion, Fischerei
- Sie zerstören oder beeinträchtigen Anlagen, z.B. des Hochwasserschutzes oder des Verkehrs
- Grenzüberschreitender Handel, Tourismus und Güterverkehr beschleunigen deren Ausbreitung
Aus den genannten Gründen müssen invasive Neophyten dringend mit geeigneten Maßnahmen möglichst frühzeitig reguliert werden.
Neben Maßnahmen zur Beseitigung sind auch solche zur Vorsorge und Verhinderung wichtig.
Beispiele für Neophyten sind:
- die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) auf Ruderalstandorten (z.B. Schuttplätze, Wegränder, Hofplätze und Müllhalden)
- der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) ohne besondere Standortansprüche
- der Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria japonica)
- die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus)
- das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera; Springkrautgewächse) an Bach- und Flußufern